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Rezension:Fürst von Metternich-Winneburg`sche Domäne Schloss Johannisberg

 Foto: Helga König
Johannisberger Rieslinge aus der Domäne Schloss Johannisberg vorzustellen, ist auch für jemand der sich lange bereits  mit Wein befasst hat immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Es sind nicht allein diese exzellenten Rieslinge von der Domäne Schloss Johannisberg aus dem Rheingau, sondern es ist auch die über ein Jahrtausend alte Tradition, die Entwicklung der Riesling-Rebe und das überragende Fachwissen, das mit diesen Weinen verbunden ist. Dies nötigt hohen Respekt ab und lässt den Rieslingliebhaber immer wieder begeistern.

Wenn man weiß, dass mit der Historie von Johannisberg 1200 Jahre Weinbaugeschichte verbunden sind, und  dass auf dem Johannisberg das älteste Rieslingweingut der Welt entstanden ist, dann wird klar, welche einzigartige Bedeutung die Domäne Schloss Johannisberg für die Rieslingtraube inne hat.

Als Benediktinerkloster gegründet, wird die Johannisberger Abtei zum Mittelpunkt des Rheingauer Weinanbaus.  Die erste Weinernte wird im Jahr 817 urkundlich erwähnt. 1716 hat der damalige Fürstabt von Fulda auf dem Johannisberg ein barockes Schloss erbauen lassen, nachdem das Kloster abgerissen worden war. Allein die nahezu 900 Jahre alten Weinkeller blieben erhalten.

Zum gleichen Zeitpunkt ließ der Fürst-Abt 294 000 Riesling-Reben rund um das Schloss setzen. Damit begründete er die Existenz des ersten Riesling-Weingutes der Welt.

Der Riesling läutete eine neue Ära des Weinbaus im Rheingau ein und von hier begann er seinen überaus erfolgreichen Siegeszug um die ganze Welt. Riesling-Rebstöcke von der Domäne Schloss Johannisberg haben den Weg bis in die überseeischen Weinanbaugebiete der Neuen Welt gefunden. Ob in Australien, Neuseeland, Südafrika oder Kalifornien, die dort angebauten Rieslinge haben ihre Wurzeln aus dem Rheingau von der Domäne Schloss Johannisberg.

Hier auch ist die Erfindung der Spätlese eher durch einen Zufall entstanden. Die Lese der Trauben hatte sich um mehrere Wochen verspätet. Mittlerweile war das Erntegut von der Edelfäule befallen, dennoch wurden sie geerntet und gekeltert. Das unverhoffte Ergebnis war der Vorläufer unserer heutigen Spätlese.

Auf der Basis dieser Erkenntnis haben Rheingauer Weinexperten weitere Weinqualifikationen wie die Auslese, die Beeren- und die Trockenbeerenauslese, sowie den Eiswein entwickelt, der in Deutschland erstmals 1858 auf Schloss Johannisberg gelesen wurde. Seinen heutigen Namen erhielt die Domäne Schloss Johannisberg, nachdem der Österreichische Kaiser Franz I. im Jahre 1816 Clemens Fürst von Metternich aus dem Haus von Metternich-Winneburg das Schloss und die Domäne zum Geschenk gemacht hatte, als Dank für seine diplomatischen Erfolge, im Zuge des Wiener Kongresses 1815.

Über Generationen hat das Haus von Metternich-Winneburg die Tradition der Domäne Johannisberg erfolgreich fortgeführt und dabei nie den Anspruch verloren, die besten Rieslinge überhaupt zu kreieren. Deshalb ist es nur zu verständlich, dass die guten Rieslinge aus aller Welt immer wieder an den Rieslingen von Schloss Johannisberg gemessen werden. Welchen Stellenwert diese Preziosen haben, zeigt sich stets aufs Neue bei weltweiten, professionellen Verkostungen, wo sie mit Auszeichnungen überhäuft werden. Ob in Europa, ob in den USA oder sonst irgendwo auf der Welt, wenn Liebhaber einen ganz besonderen Riesling trinken möchten, immer wieder werden sie zu den Weinen von der Domäne Schloss Johannisberg greifen. Deshalb ist es auch selbstverständlich, dass dieses ganz besondere Weingut  zu dem Verband der Prädikatsweingüter zählt.

Diese außergewöhnliche Domäne verlangt auch eine spezielle Art der Würdigung. Um deren Weine noch besser zu verstehen, ist es von besonderem Wert, wenn man sich einmal an den Ort begibt, wo sie gewachsen und kreiert worden sind. Hier auf Schloss Johannisberg mit Blick auf die historischen Weinberge, den Rhein und weite Teile des Rheingaus bekommt man hautnah mit, warum rund um das Schloss solche phänomenalen Rieslinge wachsen. Besucht man dann noch die Vinothek und das Weinkabinett, um die besonderen Tropfen zu verkosten, dann wird klar, warum so viele Liebhaber des Rieslings sagen, alles zusammen ist wahrlich ein unvergessliches Erlebnis für Auge, Mund und Gaumen aber auch für die Seele.

Peter J. und Helga König
   
Fotos: Domäne Schloss Johannisberg
Nachstehend stellen wir sechs Einzelweine vor. Diese können Sie bei www.schloss-johannisberg.de  beziehen.

Fürst von Metternich 2012er Schloss Johannisberger Riesling, Gelblack trocken.

 Christian Witte
Domänenleiter
Dieser Riesling, der nach den Richtlinien des VDP/ Verband Deutscher Prädikatsweingüter als Gutswein qualifiziert wird, ist nach den Bewertungskriterien von Schloss Johannisberg als Gelblack eingestuft worden. Neben den VDP- Qualifikationen gibt es noch gutseigene Bewertungen. Diese existieren bereits seit dem Jahre 1820 und wurden von Fürst von Metternich eingeführt. Die Lackfarbe auf den Kapseln zeigt jeweils an, worum es sich bei dem entsprechenden Wein handelt.

Gelblack bedeutet klassisch herber, trockener oder feinherber Qualitätswein.

Dass es sich hierbei um einen hundertprozentigen Riesling handelt, versteht sich von selbst, da die Domäne Schloss Johannisberg ausschließlich Rieslinge anbaut. Die Trauben stammen aus der Einzellage Schloss Johannisberg. Dies sind die Weinberge, die vom Schloss  in einem Halbkreis sich terrassenartig nach Süden zum Rhein hin erstrecken.

Das Terroir besteht hier aus Taunusquarzit mit einer fruchtbaren Lehm- und Lößauflage, sowie einem geringen Anteil des rötlichen Eisendioxyds. Die Trauben selbst sind per Hand gelesen worden.

Im Glas zeigt sich dieser wunderbare trockene Riesling in einem Strohgelb mit brillanten Reflexen. Damit die Nase die entsprechenden Duftnuancen besser registrieren kann, macht es Sinn, den Wein im Glas mehrfach zu schwenken. Jetzt zeigen sich intensive Anklänge von reifen Zitrusfrüchten, weißem Pfirsich, frischen Gartenkräutern und mineralischen Komponenten. Im Mund und am Gaumen wird erneut wahrgenommen, was zuvor die olfaktorische Prüfung bereits eindeutig angezeigt hat. Neben diesen Aromen ist es die finessenreiche Säurestruktur, die diesem Wein seine Balance verleiht und zu einem langen zitronigen Abgang führt. Dieser Riesling steht ganz in der Tradition der großen Weine, die man von der Domäne Schloss Johannisberg kennt.

Wir empfehlen diesen Wein als Essensbegleiter zu „ Streifen vom Rochenflügel und Langoustinos“ oder alternativ zu „ Munkmarscher Muschelteigtaschen im Safransud“

Der Wein hat 12,5 % vol/alc und sollte bei 8-10 Grad Celcius getrunken werden.

Sehr empfehlenswert


Fotos: Domäne Schloss Johannisberg

Fürst von Metternich Schloss Johannisberg 2012er Riesling, Gelblack feinherb

 Christian Witter
Domänenverwalter
Der hier verkostete zweite Riesling aus der gutseigenen Qualifikation Gelblack ist in der gleichen Lage wie der Riesling zuvor angebaut worden. Allerdings hat dieser Wein einen feinherben Charakter.

Außergewöhnlich für alle Rieslinge von Schloss Johannisberg ist die Tatsache, dass bereits 1830 durch den Erlass des Fürsten von Metternich- Winneburg alle Etiketten mit der Unterschrift des Domänenverwalters zu versehen waren. Damit sollte auf die besondere Qualität der Rieslingweine hingewiesen werden. Noch heute wird dieser Tradition gefolgt, jede Flasche trägt die Unterschrift des amtierenden Domänenverwalters. Da die Wachstumsbedingungen und die Lese bei beiden Weinen identisch sind, gilt es sich auf diesen speziellen feinherben Riesling zu konzentrieren.

Farblich zeigt er sich in einem hellen Zitronengelb mit der entsprechenden Brillanz. Bei der olfaktorischen Prüfung sind es die besonderen Noten von weißen Blüten, geriebener Zitronenschale und Aprikosen, die in der Nase dominieren. Im Mund und am Gaumen signalisiert dieser feinherbe Riesling wie saftig aber auch mineralisch er daherkommt. Das ausbalancierte Spiel zwischen Süße und Säure lässt sich noch im langen Nachhall erschmecken. Liebhaber dieser feinherben Rieslinge kommen hier ganz speziell auf ihre Kosten.

Wir empfehlen diesen Riesling zu "Kalbsbries in Gemüse-Trüffelsud mit Kartoffelravioli" oder alternativ zu einem "Getrüffelten Cordon Bleu vom Schwarzfederhuhn".

Der Wein hat 12% vol/alc und sollte bei 8-10 Grad getrunken werden.

Sehr empfehlenswert

Fotos:  Domäne Schloss Johannisberg



Fürst von Metternich Schloss Johannisberger 2012er Riesling Kabinett trocken, Rotlack

 Christian Witter
Domänenverwalter
Die folgenden zwei Rieslinge werden durch den VPD als Gutsweine eingestuft. Die gutseigene Qualifikation berücksichtigt den Ausbau dieses Rieslings als Prädikatswein der Stufe Kabinett, deren Flaschen mit einer roten Kapsel versehen worden sind und unter dem Begriff Rotlack geführt wird.

Dabei handelt es sich jeweils um feine, elegante Weine, die sowohl trocken als auch feinherb ausgebaut wurden. Der hier verkostete Schloss Johannisberger Riesling Kabinett trocken stammt  wie die Weine zuvor von der Einzellage Schloss Johannisberg. Sowohl die südliche Ausrichtung als auch der optimale Neigungswinkel des Weinberges garantieren für  die beste Sonneneinstrahlung, die die Trauben zur Reife benötigen.

Farblich  dominiert ein brillantes Zitronengelb im Glas. Eine Vielfalt von intensiven Aromen werden von der Nase wahrgenommen, hierbei handelt es sich um die Anklänge von geriebener Limettenschale, grünem Apfel, Physalis und  Brennnessel. Im Mund und am Gaumen werden all diese Komponenten angenehm bestätigt. Der Wein überzeugt mit einer festen mineralischen Struktur und gut eingebundener Säure. Er ist damit ein weiteres wunderbares Riesling-Erlebnis.

Wir empfehlen diesen Riesling zu einem "Gebackenen Stubenküken" oder alternativ zu "Langoustinos-Savarin mit kleinen Gemüsen".

Der Wein hat 11,5% vol/alc  und sollte bei 8-9 Grad Celsius getrunken werden.

Sehr empfehlenswert

Fotos: Domäne Schloss Johannisberg


Fürst von Metternich Schloss Johannisberger 2012er Riesling Kabinett Feinherb, Rotlack

Christian Witte
Domänenverwalter
Als Pendant zu dem zuvor verkosteten trockenen Riesling hier nun die feinherbe Variante. Welche Tradition die Weine der Fürst von Metternich-Winneburg Domäne vorweisen können, ist durch die einzigartige Schatzkammer des Gutes belegt. Weine aus mehreren Jahrhunderten werden hier gelagert. Insgesamt sind es mehr als 11 000 Flaschen Riesling, die bis zum Jahrgang 1748 zurückgehen und damit die umfangreichste Rieslingsammlung der Welt bilden.

In Anbetracht dieser Tatsache ist es mehr als nur verständlich, dass jeder Jahrgang und jede Prädikatsstufe etwas ganz Besonderes sein müssen. Darin macht auch dieser feinherbe Riesling Kabinett des Jahrganges 2012 keine Ausnahme.

Die Farbe dieses Weines ist hellgelb mit brillanten Reflexen im Glas. Wenn man sich etwas Zeit lässt und intensiv mit der Nase die einzelnen Geruchskomponenten des Rieslings untersucht, werden Anklänge an zarte Kräuterwürze, Zitronengras, Physalis und eine Hauch von wilden Erdbeeren eindeutig wahrgenommen. Nach dem ersten Schluck signalisieren die Geschmacksrezeptoren im Mund und am Gaumen eine fruchtig frische Komponente, die saftig mit einer feinen cremigen Textur einhergeht.

Für die nötige Frische sorgt ein angenehmer Zitrusanklang, der den geschmackvollen Nachgang abrundet.

Wir empfehlen diesen Riesling zu einem „Wildkräutersalat mit gebackenen Garnelen auf Mango-Ingwer-Coulis“ oder alternativ zu einem „Sot-L`Y-Laisse vom Schwarzfederhuhn mit Erbsen- und Karottencannelloni und frischen Spitzmorcheln“.

Der Wein hat 11% vol/alc und sollte bei 10-11 Grad Celsius getrunken werden.


Sehr empfehlenswert

Fotos: Domäne Schloss Johannisberg

Fürst von Metternich Schloss Johannisberger 2012er Riesling Spätlese, Grünlack

 Christian Witte
Domänenverwalter
Grünlack ist die Spätlese auf Schloss Johannisberg. Der VDP   qualifiziert diesen Wein als Große Lage.

Auch dieser Riesling entstammt der Einzellage Schloss Johannisberg. Für die Grünlackweine wird nur das beste Lesegut verwendet, um entweder trockene oder vollfruchtig milde Spätlesen zu kreieren. Die Handlese ist so selbstverständlich, wie die Ganztraubenpressung. Die Vergärung findet zu 70% im Edelstahltank statt, während 30%  in einem 1200 Liter Eichenholzfass vergoren werden.

Danach folgt eine 5 monatige Lagerung auf der Feinhefe. Alles zusammen ergibt diese exzellente Spätlese, die  vollfruchtig mild ausgebaut wurde.

Im Glas zeigt sich der Wein  in einem mittleren Grüngelb  mit brillanten  Reflexen. Die Nase erlebt ein wahres Feuerwerk an komplexen und intensiven Aromen, die aufs Angenehmste an weißen Pfirsich, frische Ananas, grünen Apfel, Brennnesseln und Sauerampfer erinnern.

Nach diesem Duftpotpourri haben Mund und Gaumen ihr großes Erlebnis, ausgelöst durch eine  feine Säure und lebendige Süße durch die bereits  mit der Nase registrierten Aromen. Eine weitere Besonderheit zeigt sich bei dem langen Nachhall, denn hier kommen außerdem noch Noten von Bitterorangen in das geschmackliche Gesamtspiel.

Welch ein herrlicher Wein, welches Rieslingerlebnis.   Dieser Wein benötigt eine ganz besondere Speise, die er optimal begleiten kann. Wir denken hier an "Feines von der Gänseleber" als Vorspeise oder  aber  zum Dessert an einen "Birnenstrudel mit Bourbon-Vanilleneis".


Der Wein hat 7.5 vol/alc und sollte bei 10-11 Grad getrunken werden.


Sehr empfehlenswert

Fotos: Domäne Schloss Johannisberg

Rezension: Fürst von Metternich Schloss Johannisberger 2012er Riesling trocken GG, Silberlack

 Christian Witte
Domänenverwalter
Die absoluten Spitzenweine im trockenen Bereich der Domäne Schloss Johannisberg bilden die Rieslinge mit der Silberlackkapsel. Im VDP als große Lage qualifiziert, handelt es sich hierbei intern um das „Erste Gewächs“ auf Schloss Johannisberg. Kultiviert sind diese Spitzenrieslinge auf der im Alleinbesitz der Domäne Schloss Johannisberg befindlichen Lage „Schloss Johannisberger“. Hier kommt alles zusammen, was die bevorzugte Einzellage so berühmt macht. Absolute Südausrichtung und mit einer Hangneigung von  bis zu 45% liegt der Johannisberg oberhalb des Rheinlaufs. 1700 Sonnenstunden im Jahresmittel bedeuten die höchste Energiezufuhr im Rheingau. Reiner Taunusquarzit mit Auflagen von mittel bis tiefgründigen Löß-Lehmen speichern Wärme und Wasser ganz besonders. Optimaler kann das Terroir für einen Spitzenriesling mit Weltruf nicht sein.

Deshalb hat man schon im Jahre 1870 die Rieslinge aus der Lage Schloss Johannisberger in England unter der Bezeichnung „First Growth“ verkauft.

Wenn man sich die Geschichte und die Daten dieses Rieslings ansieht, wird sogleich klar in welcher Position sich auch der 2012er Schloss Johannisberger Riesling Silberlack Großes Gewächs befindet. Wenige Rieslinge auf der Welt können da mithalten. Dennoch muss der 2012er Jahrgang den Beweis antreten, dass er die gleiche Ausnahmeklasse besitzt wie seine vielen großen Vorgänger. Diesen Beweis liefert der Wein im Glas.

Farblich zeigt er sich in einem tiefen Zitronengelb. Um einen solchen Wein olfaktorisch zu ergründen und zu verstehen muss man sich die nötige Zeit nehmen, damit all diese besonderen Nuancen von Aromen aufgenommem werden können. Der Reigen beginnt mit Orangen- Zesten, Nektarinen und Anklängen von Quittengelee aber auch Kokos. Weiße Blumen und kräuterwürzige Noten ergänzen die Reihe der bemerkenswerten Duftvielfalt. Danach folgt ein seltenes, aber überaus ansprechendes Geschmackserlebnis, denn der Riesling ist am Gaumen von einer bemerkenswerten dichten und intensiven Struktur, die in  eine frische und  animierende Säure übergeht und in einem langanhaltenden mineralisch zitronigen Abgang endet.

Damit hat der Schloss Johannisberger 2012 er Riesling Trocken GG, Silberlack gezeigt, dass er sich mit jedem Spitzenriesling weltweit mit Erfolg messen kann.

Wir empfehlen diesen Ausnahmeriesling zu "Variationen von Sylter Austern"  (Austerntatar, Gebackene und Gratinierte Austern) oder auch zu "Seezungenstreifen und Langoustinos in Krustentiersauce mit Meeresfrüchteravioli".

Der Wein hat 12,5 % vol /alc und sollte bei 8-10 Grad Celsius getrunken werden.

Sehr empfehlenswert.
Fotos:  Domäne Schloss Johannisberg

Rezension:Ein Schloss im Weinberg. Wohnkultur und Lebensstil französischer Winzerfamilien (Gebundene Ausgabe)


"Der Wein gehört zu den kostbarsten Gaben der Erde. So verlangt er Liebe und Respekt, wir haben ihm Achtung zu erweisen." (Hammurabi)


Solvi dos Santos legt mit "Ein Schloss im Weinberg" einen traumhaften Bildband vor, der die Wohnkultur und den Lebensstil namhafter französischer Winzerfamilien zum Thema hat.

Zur Sprache gebracht werden Châteaus und Domänen im Loire-Tal, in der Champagne, im Elsass, in Burgund, im Jura, in Savoyen, im Rhône-Tal, in der Provence, auf Korsika, im Languedoc-Roussillon, im Südwesten und in Bordeaux. Dabei eröffnet sich dem Leser und Betrachter eine Bilderwelt, die ihresgleichen sucht.

Die Weingüter in diesem Prachtband sind sowohl in der Tradition als auch in der jeweiligen Region verwurzelt und zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie sich Standardisierungen verweigert haben. Dabei sind alle darauf bedacht, die besonderen Qualitäten ihres "terroirs" zu erhalten. Hinzu kommt, dass alle die entschiedensten Verfechter ökologischer Anbaumethoden sind.

Vorgestellt werden über 30 Winzerfamilien. Stets erhält der Leser ein kurzes Porträts des jeweiligen Chateaus bzw. der Domaine. Die schönen Häuser werden auf Bildern von ihren Außenfassaden aber auch von ihren Innenräumen her präsentiert und sorgen beim Leser für viele Aha-Erlebnisse.

Vier Châteaus an der Loire lernt man kennen. Unter diesen ist das Château de Brissac. Man erfährt Wissenswertes zur Familiengeschichte, auch dass dieses Haus über 204 Räume verfügt und jährlich nahezu 50 000 Besucher anzieht. Bei allem bleiben die Weinberge nicht unerwähnt und man erhält einen guten Eindruck von der Pracht aus alten Zeiten, bevor man dann in der Champagne die Wohngebäude der Champagnerhersteller Röderer, Taittinger, und Bollinger kennen lernt und sich klar darüber werden kann, dass Champagner ganz offensichtlich flüssiges Gold für die Hersteller zu sein scheint. All die Räumlichkeiten zu beschreiben führt wohl zu weit. Bei mir würde es in grenzenlose Schwärmerei ausarten. Ich lasse es lieber.

All die wundervollen Gebäude sind kaum vergleichbar mit Weingütern hierzulande, auch was die Inneneinrichtung und die Gemälde anbelangt. Immer erfährt man historisch Wissenswertes und staunt über die Schönheit, die sich Seite für Seite entfaltet. Verliebt habe ich mich spontan in ein Château im Languedoc-Roussillon. Château de Jau. Der Wein soll dort die Verbindung von Kunst und Wein wiederspiegeln, was sich bereits durch die schönen Weinetiketten verdeutlicht.

Ein Traum auch die gezeigten Châteaus im Bordeaux, geradezu atemberaubend ist die Ansammlung von Kunst und Kultur in allen Häusern. Neugierig studierte ich die Wohnräume des Château Lafite Rothschild, dessen Weine eine Legende darstellen. Wer so wohnt, wie all die Weingutbesitzer, deren Domizile man hier kennen lernt, muss viele Jahre hindurch guten Wein produziert haben, wird dem analytischen Betrachter schnell bewusst und er freut sich der Kontaktadressen, die es ihm ermöglichen im Internet, sich über die Produkte kundig zu machen, die man direkt von den Gütern beziehen kann.

Weshalb nicht mit einem AOC Rosé d Anjou beginnen? Das Château de Brissac, das ich eingangs erwähnte, stellt diesen Sommerwein her. Es gibt viel zu verkosten. Schön zu wissen, wie die Weingutbesitzer leben und worauf es ihnen in ihren Räumen ankommt. Ganz offensichtlich auf Kultur. Ich bin überzeugt, dass sich diese in den Weinen auch offenbaren wird. Dafür spricht eigentlich alles.

Sehr empfehlenswert.

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