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Rezension: Der Metternich 2011/2012 - Wein und Genuss in Deutschlands besten Restaurants und Weinbars.

Herausgeber dieses Nachschlagewerkes ist Thomas Schröder. Die Texte entstammen der Feder von Stefan Quante und Till Ehrlich. Thematisiert werden knapp 300 hervorragende Restaurants in Deutschland und rund 120 bemerkenswerte Weinbars und -bistros mit ihren aktuellen Kellerschätzen.

Zunächst wird man in diesem Buch mit der "Metternich-Weinkartenbewertung" vertraut gemacht. 6 Kategorien sind bei der Restaurant-Weinkartenbewertung aufgeführt. Diese Kategorien werden sehr gut nachvollziehbar erläutert.

Als wichtigste Kriterien für die Bewertung werden genannt: Reichhaltigkeit, Vielfalt und Tiefe des Angebots und damit einhergehend die Beachtung der Qualität des Einzelnen, (vgl.: S.8.)

Restaurants, die in die beste, sprich in die 6. Kategorie eingestuft worden sind, verfügen über eine Wein-Karte von Weltklasse. Die Autoren sprechen hier von einer überwältigenden, grandiosen Fülle. Hier gibt es die ganz großen Weine, zum Teil sogar in Großflaschen, seltene, kostbare Jahrgänge und es wird bei der Selektion der Besten sogar mit bemerkenswerten Jahrgangstiefen aufgewartet, (vgl.: S. 9).

Die im Buch aufgeführten Weinbars und -bistros sind ebenfalls in 6 Kategorien aufgeteilt. Eine Weinstube der 3. Kategorie verfügt über eine Auswahl bemerkenswerter deutscher Weine und eine befriedigend sortierte Kollektion internationaler Gewächse. Die Speisekarten in einer solchen Weinstube sind gehoben, (vgl.: S. 10).

Klemens Wenzel von Metternich
Auf Seite 13 werden die Metternich-Preisträger der Jahre 2011-2012 und der Jahre 2009/2010, 2007/2008, 2005/2006, 2003/2004 genannt.

Die beste Weinkarte hat derzeit Gunnar Tietz, Restaurant First Floor im Hotel Palace, Berlin.
Zur besten Weinbar wurde Werner Bouhs, Wein am Rhein, Köln gekürt.

Die Orte der fokussierten Restaurants und Weinlokale sind alphabetisch geordnet und beginnen mit Aachen. Der zuletzt genannt Ort ist Bad Zwischenahn.

Aachen verfügt über mehrere Top-Wein-Adressen. In der Kockerellstraße betreibt Niklas Kudlek die Weinhandlung "AixVinum" sowie seit sechs Jahren eine Weinbar, die der 5. Kategorie angehört und demnach ein Weinbistro der Spitzenklasse ist, das in der Region nur noch von Claudia Sterns "Vintage" und Werner Bouhs, "Wein am Rhein" in Köln getoppt wird. Dass bei Kudlek Weinseminare angeboten und Events mit Winzern veranstaltet werden, wird Weinliebhaber vor Ort sicher begeistern.

Dass das "Gasthaus Zur Kanne" in Deidesheim erwähnt worden ist, wundert mich nicht, überrascht bin ich nur, dass es bloß in die 4. Kategorie eingestuft worden ist, obschon man dort mit die profundeste Pfälzer Weinkarte, wie im Buch zutreffend erwähnt wird, in der Hand halten kann. Ich vermute, dass die Speisekarte den Ansprüchen für die 5. Kategorie nicht entsprochen hat, denn das Weinangebot dort ist wirklich exzellent. Zugegeben das "Gasthaus Zur Kanne" wird vom "Schwarzen Hahn" im Deidesheimer Hof, was die Speisen anbelangt, übertroffen. Insofern ist vor Ort die Bewertung durchaus fair.

Vor geraumer Zeit war ich bei Dallmayr in München, um mir dort eine gute Tasse Kaffee zu gönnen und ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Dass deren Restaurant, das ich von vorangegangen Besuchen in bester Erinnerung habe, der 5. Kategorie angehört, ist m.E. eine gute Beurteilung, gemessen am "Gourmet-Restaurant Königshof im Hotel Königshof", das zu Recht der Kategorie 6 angehört. Dort wird wahrlich göttlich gekocht. Die Weine sind ein Traum, wie ich mich bei einer Einladung vor einigen Jahren überzeugen konnte.

Schloss Johannisberg Quelle Wikipedia
Wer im Rheingau ein Gourmet-Wochenende verbringen möchte, sollte sich das "Gourmet-Restaurant im Hotel Burg Schwarzenstein" nicht entgehen lassen. Es gehört übrigens der 5. Kategorie an. Burg Schwarzenstein ist Romantik pur. Wer dort einen guten Tropfen zu genießt, wähnt sich beinahe im Himmel.

"Luther" in Freinsheim gehört zu Recht der 5. Kategorie an. Ich habe dort bereits zweimal Silvester gefeiert und bin sehr angetan von der dortigen Weinkarte und auch den sehr guten Speisen, die man dort genießen kann. Für mich ist "Luther" neben dem "Kronen-Restaurant" im "Hotel Krone" in Herxheim-Hayna (gehört auch der 5. Kategorie an) eine der besten Adressen in der Pfalz und zwar nicht nur, was die Weine anbelangt.

Die Restaurants, Weinbars und Winzerstuben in unserer Republik sind alle vortrefflich beschrieben, auch das "Anna Amalia" im "Hotel Elephant" in Weimar und dessen Weinangebot. Weine aus Italien schmecken mir dort am besten.

Abschließend möchte ich das "Landhaus Köpp" in Xanten erwähnen. Ich hoffe, dass einer meiner Leser Gelegenheit hat, es oft zu besuchen, um dort einen delikaten Sancerre zu trinken, den er, soweit mir bekannt, mit Vorliebe goutiert.:-))

Nach der vortrefflichen Beschreibung der einzelnen Restaurants, Weinlokale und -bistros erfährt man Näheres zum Fürsten Metternich und was dieser mit einem Sekt zu tun hat. Zudem kann man sich über das erste Riesling-Weingut der Welt und dessen Weingeschichte informieren. Die Rede ist von Schloss Johannisberg. Der Urenkel von Fürst Metternich ließ übrigens nach dem 2. Weltkrieg das nahezu vollkommen zerstörte Schloss Johannisberg wieder aufbauen. Die Rieslinge von diesem Weingut sind bekanntermaßen sehr delikat.

Ein wirklich empfehlenswertes Buch für Weinliebhaber.




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