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Rezension: Weinkurs- Fiona Beckett

Fiona Beckett "Weinkurs" beginnt mit der ausführlichen Erläuterung des so genannten Aromakreises. Weine können fruchtig, süß, holzig, würzig, aromatisch, pflanzlich, blumig, nussig, laktisch und mineralisch schmecken. Man erfährt in diesem Zusammenhang konkret welche Weine bestimmte Geschmacksnuancen aufweisen. Das erleichtert Kaufentscheidungen bei unbekannten Weinen ungemein.

In der Folge wird auf die Unterschiede zwischen frischen trockenen, weichen trockenen und körperreichen Weißweinen hingewiesen und es werden einzelne Taubensorten dieser Untergliederung zugeordnet. Die gleiche Verfahrensweise wird bei leichten fruchtigen, mittelschweren und körperreichen Roten, bei Roséweinen, Süßweinen und Schaumweinen vorgenommen.

Wein und Essen ist ein Thema. Dabei teile ich die Meinung der Autorin, dass man den Gesamteindruck des Gerichtes bedenken und danach den Wein wählen sollte. Es ist zutreffend, dass Barriqueweine weniger nach Eiche schmecken, wenn man sie zu gebratenem oder gegrilltem Fleisch trinkt und Süßweine beinahe trocken schmecken, wenn man sie zu einem sehr süßen Nachtisch serviert. Beckett befasst sich mit Wein- und Speisekombinationen der Küche der Franzosen, der Italiener, der Spanier, der Portugiesen, der Deutschen, der Österreicher, der Schweizer sowie aller exotischen Länder. Ihren Empfehlungen stimme ich ohne Einwände zu.
Man erhält gute Einkauftipps, wie etwa, dass Weine, die aufrecht gestanden haben oder unter einem heißen Licht gelagert wurden, selten im guten Zustand sind u.s.w., lernt Weine richtig zu lagern und zu servieren.

Wein und Gesundheit wird angesprochen, dabei wird nicht nur erwähnt, dass in Weinländern des Mittelmeeres die Herzkrankheiten überraschend seltener sind, sondern auch darauf hingewiesen, ab wann der Genuss von Wein bedenklich werden kann. Wissen Sie, was ein "nasser Hund" ist? Fiona Beckett klärt Sie auch darüber auf und zeigt, wie man feststellt, ob ein Wein fehlerhaft ist.

Nachdem man die 5 Schritte des Weinverkostens nahe gebracht bekommen hat, kann man sich in die Rebsorten vertiefen. Die Beschreibung ist sehr gut gelungen. Wirklich bestens festgehalten sind die Erläuterungen über Farbe, Aroma und Geschmack der einzelnen reinsortigen Weine. Der Weinberg, die Weinbereitung, auch das Geheimnis der Eichenfässer werden näher erläutert, es werden Reife und Jahrgänge besprochen und es wird zu guter Letzt auf Weingebiete in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Mittel- und Südeuropa, Nordamerika, Australien, Neuseeland, Südafrika und anderer Anbauländer näher eingegangen.

Von den Weinkursen, die ich kenne, ist dies einer der besten. Er ist didaktisch klug aufgebaut, nicht mit Nebenwissen überfrachtet und hat den Blick auf das Wesentliche gerichtet. Hier kann man sich einen guten Überblick verschaffen und wird nicht durch Weinsnobismus verschreckt.

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